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Während Ayurveda und TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) im deutschsprachigen Raum längst eine bedeutende Rolle innerhalb der Alternativmedizin spielen, ringt die Tibetische Medizin hierzulande noch um Anerkennung. In Asien ist sie in vielen Ländern eine beliebte Alternative zu etablierten Heilmethoden.

Die Grundlage der Tibetischen Medizin besteht in der Lehre von den fünf Elementen (Erde, Wasser, Feuer, Wind, Raum) und den drei dynamischen Prinzipien, die für den bewegenden, den wärmenden und den stabilisierenden Aspekt im Organismus stehen. Die Pulsdiagnose gilt neben Zungen- und Urindiagnose als wichtigste diagnostische Methode. Krankheiten werden auf falsche Ernährungs- und Lebensgewohnheiten sowie Umwelteinflüsse und klimatische Bedingungen zurückgeführt. Natürliche Arzneimittel aus Pflanzenbestandteilen finden neben Wärmebehandlung der Meridianpunkte, Massagen, Kompressen und Dampfbädern Anwendung.


Die Ursache aller Krankheiten gründet aus tibetischer Sicht auf der ‚Unwissenheit‘ des Menschen, die auf den drei buddhistischen ‚Geistesgiften‘, Hass, Ignoranz und Gier, beruht.


Mit der Ausbreitung des Buddhismus gelangte die Tibetische Medizin über viele Teile Asiens bis nach Russland. Ihre Anfänge sind bereits in der vorbuddhistischen Ära der Bön-Religion zu finden. Wichtigster Standort der Tibetischen Medizin ist das Men-Tsee-Khang Institut im nordindischen Dharamsala, das dieses Jahr sein hundertjähriges Bestehen feierte.


Heute wird die Tibetische Medizin weit über Tibet hinaus, zum Beispiel in Indien, Nepal, Bhutan, der Mongolei und Russland, praktiziert. Seit 2009 wird sie in Indien neben der ayurvedischen Medizin staatlich anerkannt. Die Migration tibetischer Flüchtlinge nach Europa, in die USA und nach Kanada hat zur Verbreitung der Tibetischen Medizin im Westen beigetragen. Weltweit gibt es allerdings nur wenige ausgebildete, rechtlich legitimierte tibetische Ärzte.

 

Weiterführende Informationen:

Kommende Woche in ORF III: Tibet-Schwerpunkt
Montag, 9. Mai 2016, 18:10: ‚Das Wissen vom Heilen‘ – Ein Film von Franz Reichle

Den Trailer zum Film findet ihr hier.

Ein Schweizer Pharmaunternehmen hat den Trend zur asiatischen Alternativmedizin aufgegriffen und stellt seit 1969 pflanzliche Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis tibetischer Rezepturen her. Mehr dazu hier.

 

Fotos: Yield Public Relations OG und Pixabay

Katharina Kleinrath

Katharina Kleinrath

Katharina Kleinrath lebt in Wien und hat Religionswissenschaften mit Schwerpunkt Indologie an der Universität Wien absolviert und mehrere Jahre Seminare zu den Weltreligionen, zu Achtsamkeitsmeditation sowie den Masterlehrgang „Spirituelle Begleitung in der globalisierten Gesellschaft“ an der D...
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