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Derzeit treiben laut Experten etwa 140 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer und jährlich kommen 10 Millionen weitere Tonnen hinzu. Deutschland trägt jährlich etwa 20.000 Tonnen dazu bei. Ein Netzwerk aus deutschen Unternehmen hat sich zusammengefunden, um ein Boot zu konstruieren, mit dem das Plastik abgefischt werden kann.


Laut WWF bestehen drei Viertel des Mülls im Meer aus Plastik. „Dieses Plastik ist ein ständig wachsendes Problem, kostet jedes Jahr Zehntausenden Tieren das Leben und gefährdet auch uns Menschen. Denn bis zur völligen Zersetzung von Plastik können 350 bis 400 Jahre vergehen“, bringt es Stefanie Probst vom WWF auf den Punkt und meint weiter: „Mikropartikel, kleiner als ein Millimeter, gelangen problemlos in die Körper von Meerestieren und durch deren Verzehr auch in den menschlichen Organismus. Welche Auswirkungen das haben kann, ist noch nicht endgültig erforscht.“

Das Schiff wird im Auftrag des Vereins ‚One Earth – One Ocean‘ in Kiel gebaut. Der Katamaran mit dem Namen ‚Seekuh‘ soll jeweils zwischen den 12 Meter langen Rümpfen mit einer Netzkonstruktion ausgestattet werden. Mit dem Netz können die auf der Wasseroberfläche treibenden Kunststoffteile aufgesammelt werden. Der eingesammelte Pastikmüll soll zur Energiegewinnung genutzt werden. Nach der Sortierung an Land soll dieser an Bord von Tankern in Öl rückverwandelt werden. Der Einsatz des Katamarans ist ab 2018 geplant.

Eine weitere Initiative, die sich mit der Säuberung der Meere beschäftigt, ist ‚Fishing for Litter‘. „Fischer erhalten große Sammelsäcke, in denen sie den Müll, der sich in den Netzen verfängt, sammeln und in den Hafen transportieren können. Hier stehen Container für die Entsorgung bereit. Der Müll wird dann aufwendig sortiert, um wichtige Informationen zur Zusammensetzung und Herkunft der Abfälle zu sammeln“, beschreibt NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) das Projekt. Die Initiative begann 2011 in Deutschland, in der Zwischenzeit bieten mehr als 120 Nord- und Ostseehäfen effektive Entsorgungsstrukturen für die gefischten Abfälle an. Das Projekt ‚Fishing for Litter‘ gibt es bereits in mehreren EU-Ländern.

Zwei tolle Projekte zur Säuberung der Meere, aber sollten wir nicht eher versuchen, das Problem bei der Wurzel anzugehen, anstatt lediglich die Auswirkungen zu bekämpfen?

Ester Platzer

Ester Platzer

Ester Platzer, 1979, lebt in Wien und ist Mitglied der Chefredaktion bei Ursache\Wirkung. Davor lebte und arbeitete sie viele Jahre in Ostafrika. Ester absolvierte ihr Magisterstudium in internationaler Entwicklung an der Universität Wien.
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