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Seit jeher versammelten sich Menschen nachts, um die Klarheit eines dunkelblauen Sternenhimmels zu bestaunen. In diesen Genuss kommen wir heute, vor allem im urbanen Raum, nur noch schwer. Künstliches Licht vertreibt seit seiner Erfindung im 19. Jahrhundert zusehends die Dunkelheit der Nacht, die allerdings für Mensch und Umwelt essenziell ist.

Heutzutage ist es zehnmal so hell wie noch vor zwanzig Jahren. Das hat mit dem Bevölkerungswachstum, der Zunahme von Nachtarbeit und dem weit verbreiteten Glauben zu tun, dass mehr Licht unsere Städte sicherer macht. Das stimmt aber nur bedingt, denn ein Zuviel an Licht in der Nacht kann Städte wiederum gefährlicher machen, so Paul Bogard, Autor von ‚The end of night‘. Außerdem erschweren grelle Tankstellen und helle LED-Straßenbeleuchtungen es zusehends, einen klaren Nachthimmel zu finden. Unsere Augen werden kaum mehr geschult, in schlechten Lichtverhältnissen zu sehen. Der medizinische Konsens wächst, dass ständiges Kunstlicht negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat. Es stört unseren Schlafrhythmus und hemmt die Melatoninproduktion. Ein Mangel an Melatonin kann in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für Brust- und Prostatakrebs stehen. Sowohl helle Tage als auch dunkle Nächte sind also für eine optimale Gesundheit relevant. Die Umwelt hängt ebenfalls von der Dunkelheit ab. So brauchen Meeresschildkröten zum Beispiel einen dunklen Himmel, um ihren Weg zum Meer zu finden. Wenn Schlüpflinge am Strand aus ihren Nestern kriechen, orientieren sie sich am hellsten Licht am Horizont. Das waren einst die Sterne und die Mondreflexion auf dem Wasser. Heute leiten Hotels und Parkplätze sie oft in eine falsche Richtung. Der US-amerikanische Nationalparkdienst ist bemüht, die ‚Lichtverschmutzung‘ zu reduzieren und den dunklen Nachthimmel zu schützen. Messungen an über 400 Standorten zeigen, wie dunkel der Himmel in verschiedenen Parks ist. Eine intelligente Beleuchtung kann zudem viel Geld sparen. Die International Dark-Sky Association setzt sich dafür ein, einige der wundervollsten Aussichtspunkte zu schützen und die nächtliche Attraktivität zurückzuerobern.

Der englische Originalartikel wurde von Public Radio International veröffentlicht und ist hier nachzulesen.

 

Katharina Kleinrath

Katharina Kleinrath

Katharina Kleinrath lebt in Wien und hat Religionswissenschaften mit Schwerpunkt Indologie an der Universität Wien absolviert und mehrere Jahre Seminare zu den Weltreligionen, zu Achtsamkeitsmeditation sowie den Masterlehrgang „Spirituelle Begleitung in der globalisierten Gesellschaft“ an der D...
Kommentare  
# Hermine Maria Haselm 2016-07-11 12:00
ich freu mich schon auf den Sternenhimmel in den nächsten tagen
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