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Zwang (Druck) ist ein notwendiges Gefühl, so wie Freiwilligkeit. Beide Gefühle müssen existieren und erfahren werden. In der Mitte ist das Gleichgewicht. Wer ständig im Gleichgewicht sein will, der erfährt sich im Wollen, aber nicht in der Lebensfreude bewussten Seins. Das Gleichgewicht braucht das Ungleichgewicht als Spiegel.

Die Mitte liegt dazwischen, niemals am Ende eines Pols. Am Ende eines Pols werden die Extreme, eben auch durch extreme Gefühle erfahren. Durch seine persönlichen Extreme findet der Mensch den Weg zur bewussten Erfahrung der Mitte. Das ist der Weg der Ausgleichung. Es ist ein Weg bewussten inneren Friedens.

Wer eine negative Seite an sich oder anderen ablehnt, der braucht diese Seite zur Erkenntnis der positiven. Wer sich oder andere annehmen will, der muss zuvor etwas abgelehnt haben. Selbstannahme setzt die Existenz der Selbstablehnung und die bewusste Annahme ihrer selbst voraus. Wer sich ständig in etwas annehmen will, der muss auch ständig etwas ablehnen. Welches Gefühl lehnt der Mensch beständig ab und welches will er nicht wieder erfahren? Dieses ist Teil permanenter Selbstablehnung.

Wenn der Mensch Zwänge, Druck, Abhängigkeit, Strenge, Fremdbestimmung, Langeweile, Unverständnis, Untreue, Einsamkeit oder Unfreiheit in seinem Leben ablehnt, dann lehnt er immer auch entsprechende Gefühle ab. Auch derjenige, der seinen Körper ablehnt, der lehnt bestimmte Gefühle ab. Desto mehr der Mensch ablehnt, desto unzufriedener ist er. Viele lehnen die Existenz der Unzufriedenheit in sich ab. Nicht wenige denken sich lediglich zufrieden, obwohl sie es in Wahrheit nicht sind. Wonach würde der Mensch streben, wenn er schon gänzlich zufrieden wäre? Welches Gefühl treibt ihn an?

Menschen denken sich Zufriedenheit oder sie fühlen Zufriedenheit. Dann haben sie bewusst auch viel Unzufriedenheit im Herzen gespürt und lehnen sie nicht mehr kategorisch oder zwanghaft allergisch ab. Wer allergisch gegen etwas ist, der kann sich in seinem Körper anschauen, gegen welches Gefühl er fortlaufend kämpft. Viele glauben, ständig dankbar sein zu müssen und lehnen Undankbarkeit in sich oder undankbare Menschen ab. Dabei muss die Undankbarkeit existieren. Wer sich Dankbarkeit nicht nur denkt, sondern auch fühlt, der fühlt den Unterschied. Es ist genau der zwischen Herz und Verstand.

Klaus Eibach

Klaus Eibach

Der Autor Klaus Eibach ist Philosoph, Weisheitslehrer und medialer Gefühlscoach. In seinem gerade erschienen Buch „Philosophie der Gefühle“ beschreibt er Gefühle als eine bewusste Sprache der Seele. Gefühle wollen verstanden statt losgelassen, abreagiert, verdrängt oder therapiert werden, w...
Kommentare  
# Julia Grösch 2016-10-27 11:49
ich denke nicht, dass das Gefühl von Zwang erfahren werden muss. Wer sagt das? Unter welchem Stern segelt dieser Autor?
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# Eibach Klaus 2016-10-27 11:50
Ich musste viele Zwänge in meinem Leben erfahren, und habe mir natürlich immer Freiwilligkeit (einen freien Willen) gewünscht. Das Leben (mein Seelenplan) hat mir dann einiges aufgezwungen, andere sagen Schicksal dazu. Wenn Dich eine schwere Krankheit, ein tragischer Verlust eines Menschen, oder ein Todesfall ereilt, dann gehst Du durch viele Gefühle, die die Hölle sein können. Wenn Du alles verlierst, was Du lieb gewonnen hast, dann machst Du Erfahrungen, die Du Dir am liebsten (freiwillig) erspart hättest. Wenn ich hätte frei wählen können, hätte ich oft eine andere Wahl getroffen. Aber da hatte ich keine Wahl. Wenn Dich das Leben zu Erfahrungen zwingt, dann kannst Du Deinen Seelenplan erkennen. Andere sagen Schicksal dazu. Ich machte immer wieder einen Plan, doch dann erkannte ich den „höheren“ Plan. Menschen sagen dazu, der Mensch denkt, Gott lenkt. Demütig und akzeptierend fügte ich mich - Demut ist für mich der Mut zum Plan Deiner Seele. Ich lernte auch loszulassen, Hingabe. Die Herausforderungen des Lebens fanden mich und viele waren dabei sehr schwer, eben mit schweren Gefühlen verbunden. Gefühle, die ich nicht wollte, aber für meine Erkenntnis und mein Mitgefühl benötigte. Plötzlich kamen die ganz schweren Gefühle und nach der Erfahrung konnte ich über sie nachdenken - nicht vorher. Dann habe ich die Leichtigkeit gesucht. Ich konnte immer nur suchen, was ich vermisste. Und dann erkannte ich auch neben dem Gesetz von Ursache und Wirkung das Gesetz der Polarität in meinem Leben, dass Entspannung die Erfahrung der Anspannung (des Drucks) bedingt. Sonst könnte der Mensch keine Entspannung erfahren. Die Gegensätzlichkeit des Lebens bekämpfte ich - bis ich den Frieden in mir fand.
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# Julia Grösch 2016-10-27 11:50
danke für die Erklärungen.
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# Eibach Klaus 2016-10-27 11:51
Julia Grösch Gerne. Namasté.
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