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Viele Menschen sagen, Du brauchst doch nicht einsam sein. Sie denken, dass der Mensch oftmals selber schuld an seiner Einsamkeit, seinen depressiven Gefühlen oder seinem Alleinsein ist. Sie neigen dazu, der Mensch sei an Gefühlen schuld. Sie denken in Schuld und verteilen Schuld.

Sie ignorieren Dein Gefühl, welches manchmal gar keine Veränderung, sondern Tiefe und Dasein, gespürt und erkannt werden will. Sie meinen, Du machst etwas falsch und sie erachten sich für richtig. Sie wollen richtig sein und dafür fühlst Du Dich falsch. Sie raten Dir, verändere Dich, gehe unter Menschen. Und wieder versuchst Du, Dich zu ändern.

Menschen denken in ihrem Leben ständig an Veränderung. Dann wollen sie immer auch Gefühle verändern. Schöne Gefühle will der Mensch festhalten und die negativen loswerden. Der Mensch wird beständig die Polarität verändern wollen – bis er in ihr ankommt und seine Ganzheit in allem erkennt. Das Streben nach einer Seite wird ständig auch die andere Seite (den Schatten) in Dein Bewusstsein legen. Solange der Mensch etwas nicht will, wird er auch Nicht-Wollen erfahren. Das, was er nicht will, genau das sind seine Schatten. Im Bewusstsein ist alles drin, auch jedes ungewollte Gefühl.

Das Gefühl, welches Du nicht willst, das kannst Du bewusst in Dein Mitgefühl integrieren. Du wirst es anders nicht los, weil Du Mitgefühl weder loslassen kannst noch loslassen musst. Die Liebe wirst Du nicht los, wenn sie Deine lichtvolle Essenz ist, die sich durch den Schatten sonnt.

Selbst unter Menschen kannst Du einsam, allein und unverstanden sein. Es sind Erfahrungen, die Deine Seele machen will. Wenn jemand keinen Partner (m/w), keine Kinder oder keine Familie hat, dann denken viele, Du machst etwas falsch und es liegt einzig an Dir. Sie säen Zweifel, die letztlich die eigenen Zweifel sind. Auch der Zweifel will sich erfahren. Du kannst an Dir (ver-) zweifeln oder Deine Erfahrungen durchschauen, in den Spiegel schauen, der alles ist, weil Liebe ist.

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Der Eremit ist ein Archetyp, der sich erfahren wird. Der eine begibt sich freiwillig in Klausur, andere erfahren sich zwangsweise in Zurückgezogenheit. Zwang erfährt sich im Spiegel der Freiwilligkeit. Der Mensch hat nicht immer eine Wahl, wenn die Seele die Wahl schon getroffen hat.

Beziehungen erfahren sich durch Beziehungslosigkeit, Partnerschaften durch Partnerlosigkeit, Kinderreichtum durch Kinderlosigkeit, Andersartigkeit durch Gleichheit, Zugehörigkeit durch Ausgeschlossenheit. Nichts davon ist falsch. Jenseits von richtig und falsch liegt eine ganz andere Wahrheit.

Wer nicht verliebt ist, der wird es nicht erzwingen können. Wo keine Lust ist, da kannst Du die Lust nicht erzwingen. Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit sind in der Tiefe schmerzhafte, oftmals auch quälerische Erfahrungen. Gefühle in der Tiefe sind keine Krankheit, sondern ein seelischer Wachstumsprozess. Liebe will wachsen, sich entwickeln, sich erfahren.

Gefühle wollen bewusst erfahren und dadurch befreit werden, in ihrer jeweiligen Wahrhaftigkeit erkannt werden. Dann sind sie Mitgefühl.

Klaus Eibach

Klaus Eibach

Der Autor Klaus Eibach ist Philosoph, Weisheitslehrer und medialer Gefühlscoach. In seinem gerade erschienen Buch „Philosophie der Gefühle“ beschreibt er Gefühle als eine bewusste Sprache der Seele. Gefühle wollen verstanden statt losgelassen, abreagiert, verdrängt oder therapiert werden, w...
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