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Eine argumentativ einleuchtende Kampfschrift wider die Religion, welche ähnlich der Meditation Klarheit im Bewusstsein schafft. 'Mein spirituelles Lieblingsbuch' von Edi Keck.

Als glühender Atheist bin ich mir sicher: Ein persönlicher Gott existiert nicht. 100-prozentig sicher. Mehr noch, Religionen sind generell kompletter Unfug. Der christliche Glaube mutet in Wahrheit genauso absurd an wie jede andere Religion auch. Ja, Religion bedeutet in meinen Augen nichts als Ausgrenzung, Unmündigkeit und Widerstand gegen jede Art des humanen Fortschritts.
Und so trägt mein Lieblingsbuch den Titel ‚Der Gotteswahn‘. Es stammt aus der Feder des namhaften Evolutionsbiologen Richard Dawkins. Dabei handelt es sich zwar nicht unbedingt um ein hoch ‚spirituelles‘ Buch. Viel wichtiger ist mir aber, und deshalb auch hier meine Entscheidung für Dawkins, dass seine argumentativ einleuchtende Kampfschrift ähnlich einer gelungenen Meditation Klarheit im Bewusstsein schafft.
Diese wunderbare Abhandlung bereitet durch die Klarheit und Kompaktheit ihrer Argumentation richtig Freude. Ich schätze durchaus den Populismus darin. Der gute Autor schreibt so, dass es jeder versteht. Deshalb ist Dawkins ein guter Autor, abgesehen davon, dass er auch als Wissenschaftler brilliert. Bereits sein Buch über ‚Das egoistische Gen‘ sollte einen Paradigmenwechsel in den Naturwissenschaften einleiten.
Dawkins schreibt hervorragend wider die Verblödung durch religiöse Indoktrinierung. Er postuliert, dass es mit ziemlicher Sicherheit keinen Gott gibt. Er zitiert unter anderem Woody Allen mit: „Wenn sich herausstellt, dass es einen Gott gibt, glaube ich nicht, dass er böse ist. Aber das Schlimmste, was man über Gott sagen kann, ist, dass er so wenig aus seinem Talent gemacht hat.“ Rückblickend zeigt sich zudem: Zu jeder Zeit gab es Phänomene, die man sich (noch!) nicht erklären konnte. Und jedes Mal war sofort ein findiger Mensch zur Stelle, der sagte: „Das muss etwas Göttliches sein.“
Neben metaphysischen Ungereimtheiten sei hier auch auf ein psychologisches Problem hingewiesen: Religion dient den meisten Menschen als emotionale Schmusedecke. Sie benötigen jemanden, dem sie ihre Probleme anvertrauen können. Ja, sie geben sich sogar der Illusion hin, dass, wenn sie nur eifrig genug zu ihrem Gott beten, dieser ihre Probleme lösen wird, anstatt selbst aktiv zu werden und mehr Verantwortung für das persönliche Schicksal zu übernehmen.
Mein Leben lang tendierte ich dazu, Dinge zu ändern, um mein Glück zu optimieren. Alles Hinderliche für ein selbstbestimmtes, glückliches Leben muss radikal gekappt werden, damit überhaupt eine Chance auf das Positive besteht. Erst durch Aufklärung, Vernunft, Wissenschaft und Bildung wird menschliche Entwicklung möglich. Auf Glauben fundierte Religionen stehen dem nur im Weg.
Empfehlen möchte ich Dawkins‘ Werk uneingeschränkt jedem. Es ist sogar dringend notwendig, dass es jeder liest. Egal, ob religiös oder nicht, ob Glaubensfanatiker, lauwarmer Agnostiker oder überzeugter Vertreter der Aufklärung. Schließlich leben wir in Zeiten, in denen die Religionen auf der weltpolitischen Bühne seit den Terroranschlägen vom 11. September wieder verstärkt aus ihren fundamentalistischen Höhlen gekrochen kommen.

Edi Keck, ehemaliger Vorstand und Präsident des Creativ Club Austria (CCA), zählt zu den erfolgreichsten Kommunikationsberatern Österreichs. In der Edition Atelier sind seine Bücher ‚Eier. Alles, was ein Mann braucht‘, ‚Schluss mit der Engländerei‘ sowie ‚Aus einer Baracke ins Weltall‘ erschienen. Weitere Informationen: www.keckundkeck.com

Kommentare  
# Riedl 2018-11-15 10:15
Ich bin mit allem einverstanden. Aber 100% zu wissen, dass es einen persönlichen Gott nicht gibt, ist ungefähr das gleiche, wie zu wissen, dass es ihn gibt. Ich persönlich glaube nicht, dass es ihn gibt und bin mir darüber ziemlich sicher. Meine Frau ist sich allerdings auch 100% sicher, dass es ihn nicht gibt.
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