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Diskurs

Die Geschichte des Buddha Maitreya aus Buddhas Lehrreden.

Einmal sprach der Buddha zu den Mönchen: „Findet in euch selbst das Licht, seid euch selbst ein Schutz. Sucht das nicht woanders. Habt in der Lehre einen Schutz. Wie findet ihr diesen Schutz? Indem ihr das gewöhnliche Verlangen und die alltäglichen Sorgen lasst und unermüdlich, klaren Geistes und mit Einsicht die Achtsamkeit auf den Körper, auf die Empfindungen und Gefühle, auf die Geisteszustände und die Grundlagen der Lehre richtet. So seid ihr euch selbst ein Licht und ein Schutz. Geht ihr diesen Weg, so seid ihr dem Tod entkommen. Weil ihr auf die Förderung der heilsamen Energie achtet, werdet ihr das erreichen.“

Sieben Generationen von Königen brachten auf diese Weise dem Land Glück und Frieden.


Dazu erzählte der Buddha folgende Geschichte: „Vor langer Zeit lebte ein großer König, der gerecht regierte und Frieden und Sicherheit in seinem Reich schuf. Alles, was er eroberte, gewann er nicht durch Waffengewalt, sondern durch kluges Handeln. Als er merkte, dass er nicht mehr lange zu leben hatte, zog er sich aus dem weltlichen Leben zurück, um zu meditieren, und übergab seinem Sohn die Herrschaft, indem er sagte: ‚Wenn deine Herrschaft unter einem guten Stern stehen soll, lieber Sohn, dann halte dich an grundlegendes Recht und Gesetz. Achte es, stütze dich darauf, nimm es als Führung. Sorge für den Schutz und die Sicherheit deines Volkes, deiner Streitkräfte, deiner Fürsten, deiner Brahmanen, deiner Städte und Dörfer, deiner Weisen und Gelehrten, aber auch der Tiere und Pflanzen. Lass nicht zu, dass Unrecht aufkommt. Wenn es in deinem Reich Arme gibt, dann sorge für sie. Die weisen Lehrer und Asketen, die bescheiden, achtsam und moralisch einwandfrei leben und ihren Geist unter Kontrolle haben, dann suche sie von Zeit zu Zeit auf, und frage sie: ‚Was ist verdienstvoll? Was sollte man bewahren? Was sollte man tun und lassen? Was führt zu guten Ergebnissen?‘ Auf ihre Ratschläge sollst du hören und dich vom Unrechten abwenden. Dann erfüllst du deine Pflichten als großer Herrscher.‘
Der Sohn erfüllte diese Pflichten, und einmal im Monat gelobte er während einer Zeremonie, die fünf ethischen Richtlinien einzuhalten, die auch die Grundlage für sein Volk waren. Diese Regeln lauteten: Nicht töten, nichts nehmen, was nicht gegeben wurde, sich keines sexuellen Fehlverhaltens schuldig machen, nicht lügen oder grobe Worte verwenden und berauschende Getränke vermeiden. So gedieh sein Land, und es herrschte Frieden. Sieben Generationen von Königen brachten auf diese Weise dem Land Glück und Frieden.
KoepplerOnline WikiCommons Seated Maitreya the Future Buddha India 2nd 3rd century AD schist Chazen Museum of Art DSC01615Der nächste König jedoch suchte nicht die Weisen seines Landes auf und fragte sie nicht nach den Pflichten eines Königs. Er regierte das Land nach seinen eigenen Vorstellungen. So geschah es, dass in manchen Gegenden der Wohlstand verloren ging. Da kamen Ratgeber, Minister und Heerführer, um den König an seine Pflichten zu erinnern. Er jedoch wollte nicht auf sie hören. Zwar versuchte er nun, seinem Volk Schutz und Sicherheit zu geben, aber er versäumte es, für die Armen und Bedürftigen zu sorgen. Weil die Bedürftigen übergangen wurden, breitete sich der Mangel im Land noch weiter aus. Es entstand große Armut, und einige Leute begannen zu stehlen. Sie wurden dem König vorgeführt, und er fragte: ‚Warum habt ihr gestohlen?‘ Sie sagten: ‚Weil wir nicht genug zum Leben haben.‘ Da gab ihnen der König Geld. Als sich das herumsprach, wurde immer mehr gestohlen, da man vom König weiteres Geld erwartete. Eines Tages dachte dieser: ‚Wenn ich damit fortfahre, allen Dieben Geld zu geben, ermuntere ich sie nur weiter zum Stehlen.‘ Und den nächsten Dieb ließ er fangen und ihm den Kopf abschlagen. Nun aber waren die Leute aufgebracht und stellten Waffen her, um Selbstjustiz zu üben. So verbreitete sich das Rauben und Töten, und das Leben der Menschen wurde unsicher und kürzer. Diebe und Räuber, die gefangen wurden, leugneten ihre Taten, und es wurde gelogen und verleumdet.

Diesem König folgte ein anderer, der nicht besser regierte, und so kam es, dass das Leben der Menschen von Generation zu Generation kürzer wurde und ihr ganzes Verhalten sich zum Schlechten wandelte. Ihre Sprache wurde grob und aggressiv. Sie glaubten, schlechte Taten seien gut und gute Taten schlecht. Kinder missachteten ihre Eltern, die Ethik verschwand aus dem Leben der Menschen, und sexuelle Zügellosigkeit verbreitete sich. Durch den anhaltenden moralischen Absturz wurde die Lebensspanne der Menschen immer kürzer.“
Nach einer Pause fuhr der Buddha fort: „Es wird eine Zeit kommen, in der die Menschen im Durchschnitt nur noch wenige Jahre leben. Viele neue Krankheiten werden entstehen, und die Nahrung wird immer schlechter werden. Alle moralischen Grundlagen und verdienstvolle Handlungen werden verschwinden. Diejenigen, die sich am grausamsten verhalten, bekommen die meiste Anerkennung. Jeder Respekt vor älteren Menschen und Familienmitgliedern wird verloren gehen, und die Menschen werden sich ohne Schamgefühl wie die Hunde paaren. Bösartigkeit, Hass, Mord und Totschlag, Intrigen, Verleumdung, selbst unter Verwandten, werden zunehmen.
Wenn diese Entwicklung ihren tiefsten Punkt erreicht haben wird, fallen alle übereinander her und schlachten sich ab, als wären sie Tiere. Einige fliehen schließlich in versteckte Gebiete und ernähren sich von wilden Pflanzen. Wenn sie dann aus den Verstecken herauskommen und das Grauen, das das gegenseitige Töten hervorgebracht hat, sehen, freuen sie sich, dass auch einige andere überlebt haben. Als Erstes beschließen sie, einander nicht mehr zu töten. Sie entwickeln allmählich immer bessere Verhaltensformen. Dadurch gewinnen sie wieder neue Kräfte. So wird sich ihre Lebenserwartung und die der nachfolgenden Generationen vergrößern. Sie werden wieder gesünder, und da sie die positiven Wirkungen ihres veränderten Verhaltens erkennen, erinnern sie sich wieder an die grundlegenden ethischen Richtlinien: Sie hören auf, zu stehlen, zu lügen, anderen zu schaden, zu schimpfen und gewalttätig zu sein. Sie geben ihre falschen Ansichten auf und beginnen, die Mitglieder ihrer Familien wie auch die Weisen und Älteren zu schätzen und zu verehren.


Auf diese Weise wird diese Gesellschaft von Generation zu Generation friedlicher, und die Menschen werden immer älter. Die dann voll entwickelte Menschheit ist kerngesund und leidet nur noch unter drei Übeln: unter Begierde, Hunger und den Leiden des Alters.
Alle Städte und Länder werden über großen Reichtum verfügen und mit Menschen aller Rassen dicht besiedelt sein. In dieser Zeit wird es herausragende Herrscher geben, die den Frieden und die Sicherheit in allen Gebieten aufrechterhalten. Diese Herrscher werden viele fähige Verwalter haben, die das Land und seine Bewohner vor allen schlechten Einflüssen und vor Feinden bewahren. In dieser Zeit wird auch der zukünftige Buddha Maitreya erscheinen. So wie ich ist dieser Buddha ein Erwachter, der die Lebensgesetze aus sich selbst heraus vollkommen durchschaut hat. Als ein großer Lehrer der Menschheit wird er die Wahrheit verkünden, die am Anfang, in der Mitte und am Ende des Weges hilfreich ist. So wie ich wird auch er die Menschen auffordern, in sich selbst und in der Lehre Schutz und Sicherheit zu finden. Wie in alten Zeiten wird sich dann der oberste König aus der Welt zurückziehen, meditieren und das höchste Ziel des Weges erreichen.


Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung №. 119: „Zukunft gestalten"'

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Ein tugendhaftes, reines Leben bedeutet wahre Gesundheit.


Ich sage euch: Findet in euch selbst das Licht und den Schutz. Findet in der Lehre den Schutz. Sucht es nicht woanders. Übt die Achtsamkeit so, wie ich es gelehrt habe. Wenn ihr diesen Weg geht, wird eure Lebenskraft zunehmen, ebenso die Gesundheit, das Glück, der Reichtum und die Macht. Was ist damit gemeint?
Durch hingebungsvolle und ausdauernde Sammlung des Geistes werdet ihr geistige Kräfte bekommen, durch die ihr eure Lebenszeit verlängern könnt. Ein tugendhaftes, reines Leben bedeutet wahre Gesundheit. Wenn ihr ohne Begierden und fern von schädlichem Verhalten in der Meditation die vier geistigen Vertiefungen erreicht, dann ist erlebt ihr das wahre Glück.
Reichtum bedeutet, dass ihr durch die Übung und Entfaltung des liebevollen Wohlwollens für alle Wesen frei von Ärger und bösen Absichten seid. Die wahre Macht bedeutet, dass ihr die Verblendung überwindet, die Unwissenheit, dass ihr die Befreiung im Herzen und Geist erreicht und verwirklicht.“

Der Buddha beendete seine Rede, indem er sagte: „Ich sehe keine andere Macht im Leben, die so schwer zu bezwingen ist, wie die Macht des Todes. Weil man gelernt hat, das Heilsame zu fördern, kann sich dieses Ergebnis einstellen.“

Längere Sammlung 26

Aus: Paul H. Köppler: Das lehrt der Buddha. Die Lehrreden – zeitgemäße Fassung, umfassende Auswahl, nach Themen geordnet. Buddhismus im Westen, Waldhaus-Verlag, 2017
 
Dr. Paul Köppler, geboren 1946, hat Philosophie und Theaterwissenschaften studiert. Köppler ist Meditationslehrer und Leiter des Waldhauses am Laacher See. Sein letztes Buch ‚Buddhas ewige Gesetze‘ zeigt anschaulich, wie Buddhas Weisheit in unser Leben integriert werden kann. Mehr unter: www.paul-koeppler.de
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Dr. Paul Köppler

Dr. Paul Köppler

Dr. Paul Köppler, geboren 1946, hat Philosophie und Theaterwissenschaften studiert. Köppler ist Meditationslehrer und Leiter des Waldhauses am Laacher See. Sein letztes Buch ‚Buddhas ewige Gesetze‘ zeigt anschaulich, wie Buddhas Weisheit in unser Leben integriert werden kann. Mehr unter: ...
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